Individuelle Drucke für Packband: Viele Möglichkeiten mit Druckverfahren, Farben und Grafiken
Individuelle Drucke für Packband: Viele Möglichkeiten mit Druckverfahren, Farben und Grafiken
Zum Verschließen von Kartons ist Klebeband nicht mehr wegzudenken. Unternehmen können ihr Packband individuell mit ihrem Firmenlogo, in den Firmenfarben und mit dem Firmennamen bedrucken lassen. So sorgen sie für einen hohen Wiedererkennungswert und bleiben bei ihren Kunden in Erinnerung. Die Drucke können Unternehmen nach ihren Wünschen entwerfen und dann in Auftrag geben. Es ist auch möglich, die Firmenanschrift, Website-Adresse und Kontaktdaten auf das Packband zu drucken. Eine breite Palette an Möglichkeiten entsteht durch unterschiedliche Druckverfahren, verschiedene Arten von Farben und Grafiken.
Flexodruck als Hochdruckverfahren
Der Flexodruck ist ein Hochdruckverfahren. Die Druckform wird als Klischee bezeichnet und hat erhöhte Bereiche, mit denen die Farbe auf das zu bedruckende Material gelangt. Nach diesem Prinzip funktionieren auch Stempel. Die Bereiche, mit denen gedruckt werden soll, wie Firmenname, Anschrift und Telefonnummer, sind erhöht. Der Flexodruck ist so wie das Stempeln ein direktes Druckverfahren. Die Druckform hat direkten Kontakt mit dem zu bedruckenden Material. Das bedeutet, dass die Motive oder Schriftzüge, die gedruckt werden sollen, spiegelverkehrt angelegt werden müssen.
Die Grafik zeigt, wie der Flexodruck bei Wellpappe funktioniert. Er funktioniert auf die gleiche Weise bei Packband.
Quelle: Wellpappe-Wissen
Die Grafik zeigt die für den Flexodruck notwendigen Elemente:
1 – Druckzylinder, auf dem sich das Klischee mit den zu druckenden Motiven befindet
2 – Rasterwalze aus Metall
3 – Farbwanne
4 – Gegendruckzylinder aus Metall
5 – Klischee, mit dem gedruckt wird
6 – Tauchwalze aus Gummi
Das Klischee besteht aus flexiblem Kunststoff und wird bei der Herstellung spiegelverkehrt angelegt. Da sich in der Farbwanne immer nur eine Farbe befindet, kann mit dem Klischee nur eine Farbe auf das Packband gedruckt werden. Soll ein mehrfarbiger Druck erfolgen, wird für jede Farbe ein separates Klischee benötigt. Beim Druck wird die Farbe auf die erhöhten Flächen des Klischees übertragen und gelangt von dort auf das Packband.
Unternehmen, die Klebeband mehrfarbig bedrucken lassen möchten, müssen bei mehrfarbigen Drucken die Kosten für die einzelnen Klischees berücksichtigen, die den Kaufpreis erhöhen. Werden große Auflagen bestellt, entfallen häufig die Kosten für die einzelnen Klischees, da sie mit dem Kaufpreis abgedeckt sind.
Layout gestalten mit Positivdruck und Negativdruck
Soll Klebeband bedruckt werden, ist das mit dem Positivdruck und dem Negativdruck möglich. Das Klischee wird dementsprechend gestaltet. Diese beiden Drucke unterscheiden sich in der Art des Layouts und der Umsetzung mit dem Stempel. Ist die Druckform ein Quadrat, ist auf dem Stempel beim Positivdruck das Quadrat erhöht. Die Fläche, die sich um das Quadrat herum befindet, wird entfernt. Beim Druck trägt das Quadrat die Farbe auf das Material auf, das bedruckt werden soll. Die Farbe des Klebebands bildet den Hintergrund. Ist das Klebeband farblos, scheint die Farbe des Kartons hindurch und bildet den Hintergrund für das Motiv.
Auf umgekehrte Weise funktioniert der Negativdruck. Das Quadrat wird aus der Fläche des Stempels ausgeschnitten, während die restliche Fläche erhöht ist und die Farbe auf das zu bedruckende Material aufträgt. Das Quadrat selbst hat keine Farbe. Bei farbigem Klebeband erscheint das Quadrat in der Farbe des Klebebands.
Druckfarben für das Bedrucken von Packband
Abhängig davon, welche Farben gewünscht werden, sind beim Bedrucken unterschiedliche Farben möglich. Diese Farben werden bereits am Computer gemischt, da es mitunter auf Nuancen ankommt. Das menschliche Auge ist Schätzungen zufolge dazu in der Lage, unglaubliche 20 Millionen Farben voneinander zu unterscheiden. Daher stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, mit denen die Farben gestaltet werden.
Additive Mischung von Farben mit RGB
Auf Fernseh-Bildschirmen, Computerbildschirmen und Smartphones werden die Farben der digitalen Bilder durch Licht erzeugt. Die Bezeichnung RGB Farbe leitet sich von den Grundfarben Rot, Grün und Blau ab. Diese Farben stellen winzige voneinander getrennte Farbpunkte dar, die durch das Licht in unterschiedlicher Helligkeit ausgespielt werden. Das menschliche Auge mischt sie beim Betrachten, sodass Bilder aus unterschiedlichen farbigen Flächen wahrgenommen werden. Nur derjenige, der den Bildschirm des PCs oder Smartphones aus sehr geringer Entfernung betrachtet, kann möglicherweise die einzelnen Farbpunkte erkennen.
Die Farben werden in geeigneter Helligkeit miteinander addiert. Im Auge wird Weiß wahrgenommen. Ist kein Licht in Form von leuchtenden Farbpunkten vorhanden, sieht das Auge dunkle oder schwarze Bereiche. Je mehr solcher Farbpunkte ein Bildschirm darstellen kann, desto schärfer wird das Bild.
Subtraktive Farbmischung mit CMYK
Der Bildschirm benötigt zur Darstellung von schwarzer Farbe kein Licht, während der Drucker viel Farbe verwendet. Schwarz entsteht, indem die Farbbestandteile Cyan (Blau), Magenta (Pink) und Yellow (Gelb) übereinandergelegt werden. Weiß lässt sich nicht darstellen oder drucken. Es ist jedoch häufig die Grundfarbe des Papiers, das bedruckt werden soll. Der Karton oder das Klebeband können weiß sein, wenn diese Art der Farbmischung angewendet werden soll.
Schwarz ist bei dieser Methode der Farbmischung nicht tiefschwarz, sondern eher dunkelgrau oder dunkelblau. Um das zu vermeiden und die schwarze Farbe zu verstärken, ist bei den meisten Druckern noch eine Patrone mit schwarzer Farbe vorhanden, die als Key bezeichnet wird. So kann Schwarz tatsächlich als tiefes Schwarz wiedergegeben werden, um Drucke mit hoher Farbqualität zu erzeugen.
Mit CMYK-Farben arbeiten viele professionelle Druckereien. Ein gedrucktes Bild ist, stark vergrößert, eine Ansammlung von winzigen Farbpunkten in Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Das menschliche Auge mischt diese Farbpunkte und setzt sie zu Bildern mit den entsprechenden Farbflächen zusammen.
Sonderfarben für den Druck mit Klischee
Klebeband wird mit dem Flexodruck-Verfahren bedruckt. Die Grundfarben sind dabei nicht festgelegt, sondern können individuell bestimmt werden, abhängig von den Firmenfarben. So kann das Logo exakt in den Firmenfarben dargestellt werden. Wer Packband bedrucken lassen möchte, kann nahezu unendlich viele Farbtöne wählen, die individuell gemischt werden. Dabei stehen verschiedene Farbsysteme zur Auswahl. Das Pantone-Farbsystem bietet knapp 1.800 Farben. Mit dem RAL-Design-System sind 1.825 genormte Farben möglich. Mit HKS können 88 Basisfarben und 3.520 Volltonfarben dargestellt werden.
Die Farbsysteme unterscheiden sich in ihren Möglichkeiten bei der Darstellung von Farben, doch besteht das Ziel in der Schaffung eines international einheitlichen Standards. So breit die Palette an Farben bei diesen Systemen auch ist, geht es letztendlich darum, die Farben tatsächlich genau nach den Wünschen der Kunden zu drucken.
Die Grafik zeigt den Pantone-Farbfächer mit den CMYK-Farben:
Quelle: Pantone
Einen ähnlichen Farbfächer gibt es auch von RAL:
Quelle: RAL-Farben
So sieht der HKS-Farbfächer mit seiner Vielfalt an Farben aus:
Quelle: Wikipedia
Grafiken zum Bedrucken von Klebeband
Um Firmenlogos oder Symbole auf das Klebeband zu drucken, können Grafiken genutzt werden. Pixelgrafiken als Rastergrafiken können ebenso wie Vektorgrafiken gewählt werden.
Pixelgrafik mit Bildpunkten
Die Bezeichnungen Pixelgrafik oder Rastergrafik deuten bereits darauf hin, dass sich die Bilder aus einzelnen Punkten, den Pixeln, zusammensetzen. Bei den Kameras von Smartphones wird die Zahl an Megapixeln angegeben. Ist eine Kamera mit acht Megapixeln vorhanden, zeichnet sie in einem Foto ungefähr acht Millionen Bildpunkte auf. Abhängig von der Auflösung unterscheidet sich die Zahl der Pixel in der Breite und in der Höhe bei den Bildern. In einem Bild ist jeder dieser Bildpunkte in seiner Position definiert.
Die Größe der Auflösung ist entscheidend für die Qualität des Drucks. Sie wird in DPI (Dots per Inch) angegeben und informiert darüber, wie viele Punkte sich auf einer Fläche von einem Inch befinden. Die Grafiken können am Bildschirm beliebig vergrößert und verkleinert werden. Beim Bedrucken von Packband kommt es jedoch auf eine feste Größe an. Um einen hochwertigen Druck zu erzielen, sind in der Regel 300 dpi erforderlich.
Skalierbarkeit mit der Vektorgrafik
Im Gegensatz zur Pixelgrafik ist die Vektorgrafik unabhängig von der Zahl der Pixel verlustfrei und stufenlos skalierbar. Die Vektorgrafik basiert nicht auf einem Pixelraster, sondern auf einer Bildbeschreibung. Die Objekte, aus denen sich ein Bild zusammensetzt, werden exakt definiert. Ein Kreis kann für eine Vektorgrafik exakt mit Radius, Lage des Mittelpunktes, Farbe und Linienstärke beschrieben werden. Die entsprechenden Parameter werden gespeichert. Vektorgrafiken haben gegenüber Pixelgrafiken noch einen weiteren Vorteil. Sie können mit einem deutlich geringeren Platzbedarf gespeichert werden.
Vektorgrafiken können über Eckpunkte und deren Position zueinander erzeugt werden. Dieses Verhältnis verändert sich nicht. Die Grafik kann daher gezoomt werden, ohne dass ein kantiger Effekt wie bei der Pixelgrafik entsteht. Ein Logo kann auf jede beliebige Größe skaliert werden, unabhängig davon, was bedruckt werden soll. Um Logos unverfälscht zu drucken, werden sie meistens mit Vektorgrafiken angelegt und später als Pixelgrafiken gespeichert. Vektorgrafiken können meistens nur mit professionellen Grafikprogrammen erstellt und bearbeitet werden.
Vektorgrafiken eignen sich hervorragend für bedruckte Klebebänder, da sie eine hochwertige Druckqualität gewährleisten und abhängig von der Breite des Klebebands beliebig vergrößert werden können.
Drucke auf unterschiedlichen Arten von Klebeband
Klebeband kann nicht nur mit verschiedenen Farben bedruckt werden, sondern es kommt auch auf die Art des Klebebands an, das bedruckt werden soll.
Papierklebeband ist umweltfreundlich und preiswert, doch ist die Klebkraft nicht so hoch wie bei PP-Klebeband oder PVC-Klebeband.
PP-Klebeband wird häufig genutzt, da es über eine gute Klebkraft verfügt und kostengünstiger ist als PVC-Klebeband. Es erlaubt Drucke mit mehreren Farben. Es ist umweltfreundlich, da es aus recyceltem Material hergestellt wurde. Die Klebkraft ist geringer als bei PVC-Klebeband.
PVC-Klebeband zeichnet sich durch eine hohe Klebkraft aus und ist daher auch für Kartons geeignet, in denen schwere Güter verpackt werden. Es lässt sich individuell bedrucken.
Zum Bedrucken kann Klebeband in unterschiedlichen Breiten gewählt werden. Mit wie vielen Farben es bedruckt werden kann, hängt von der Art des Klebebands ab.