Nachhaltigkeit im E-Commerce

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Nachhaltigkeit im E-Commerce - Nachhaltigkeit im E-Commerce

Nachhaltigkeit EcommerceE-Commerce, der Internethandel, spielt sowohl bei Privatpersonen als auch bei Unternehmen eine immer größere Rolle. Die Auswahl an Produkten ist groß. Die Preise bei den einzelnen Anbietern lassen sich gezielt vergleichen, um das günstigste Angebot zu finden.

Viele Online-Händler achten auf Nachhaltigkeit. Ein Problem stellen die großen Mengen an Verpackungen dar, die für den Versand der Waren notwendig sind. Dieser Artikel zeigt, wie es gelingt, Nachhaltigkeit und E-Commerce miteinander in Einklang zu bringen.

Warum ist Nachhaltigkeit so wichtig?

Angesichts der immer stärkeren Belastung von Umwelt und Klima sowie des zunehmenden Rückgangs der Ressourcen kommt es darauf an, das Bewusstsein der Menschen für einen achtsamen Umgang mit der Natur zu schärfen.

Nachhaltigkeit bedeutet, die Ressourcen zu schonen und Abfall zu vermeiden. Der Begriff der Nachhaltigkeit geht auf Prozesse zurück, deren Wirkung lange anhält. Es gilt, die Umwelt auch noch für die kommenden Generationen zu erhalten.

Die Entwicklung muss den Bedürfnissen der heutigen Generation entsprechen, darf aber die Möglichkeiten der Befriedigung der Bedürfnisse künftiger Generationen nicht gefährden. Nachhaltig ist eine Entwicklung, wenn sie nicht nur für eine leistungsfähige Wirtschaft sorgt, sondern auch sozial gerecht und ökologisch verträglich ist. Wie wichtig Nachhaltigkeit ist, zeigen verschiedene politische Beschlüsse und Abkommen, vor allem das Pariser Klimaabkommen mit mehr als 150 beteiligten Staaten.

Die Staaten arbeiten gemeinsam daran, verschiedene Ziele zu erreichen. So gilt es beispielsweise, einen Temperaturanstieg von mehr als 2 °C zu vermeiden.

Umweltprobleme beim E-Commerce

Wie gelingt es, Nachhaltigkeit zu einem Erfolgsfaktor im E-Commerce zu machen, wo doch große Mengen an Verpackungen erforderlich sind? Der Aufwand an Verpackungsmaterialien ist im E-Commerce deutlich höher als im traditionellen Einzelhandel. Zahlreiche Bäume müssen Jahr für Jahr gefällt werden, um Verpackungsmaterial daraus herzustellen.

Ein weiteres Problem ist die Verpackungsfolie für Kleidung und andere Produkte beim Online-Handel. Sowohl bei der Herstellung als auch bei der Entsorgung dieser Folien werden große Mengen Kohlendioxid freigesetzt. Nicht zu vergessen ist die CO₂-Bilanz aufgrund der Auslieferung der Waren bis an die Haustür der Kunden.

Bei Nichtgefallen der Waren können Kunden die Rücksendung veranlassen. Auch der Stromverbrauch bei den E-Commerce-Unternehmen belastet die Umwelt. Gerade bei häufigen kleineren Bestellungen werden Umwelt und Klima stark belastet. Verschiedene Ereignisse wie Black Friday oder das Weihnachtsgeschäft verstärken diese Probleme. Kunden schätzen die Bequemlichkeit und die mitunter günstigeren Preise bei den Online-Händlern im Vergleich zum Einzelhandel.

Sie sind sich auch der Umweltbelastung bewusst. Dennoch ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt für viele Kunden. Sie bestellen die Produkte gezielt bei nachhaltigen E-Commerce-Unternehmen. Das zunehmende Nachhaltigkeitsbewusstsein der Kunden ist inzwischen zu einem Erfolgsfaktor von E-Commerce-Unternehmen geworden. Die Online-Händler haben die Bedürfnisse der Kunden erkannt. Sie bieten nicht nur qualitativ hochwertige, sondern nachhaltige Produkte an und handeln selbst nachhaltig.

Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und E-Commerce

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für E-Commerce-Unternehmen, nachhaltig zu handeln:
  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Zusammenarbeit mit nachhaltig arbeitenden Lieferanten
  • Bezug von Waren aus Fairtrade
  • Verwendung von recyceltem oder chlorfrei gebleichtem Papier
  • Nutzung von energieeffizienten Geräten im Büro
  • umweltfreundliche Verpackungen, darunter möglichst passgenaue Kartons

Nachhaltigkeit ist ein Erfolgsfaktor für E-Commerce-Unternehmen. Immer mehr Kunden wählen E-Commerce-Unternehmen nicht nur nach günstigen Preisen und anderen Konditionen wie versandkostenfreier Lieferung und kostenlosen Retouren, sondern auch nach Nachhaltigkeitskriterien aus. V

iele Kunden sind auch bereit, etwas mehr Geld auszugeben, wenn die E-Commerce-Unternehmen nachhaltig handeln.

E-Commerce nachhaltig gestalten

E-Commerce-Unternehmen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, müssen Transparenz schaffen, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und ihnen ihre Ansätze zu mehr Nachhaltigkeit aufzuzeigen. E-Commerce-Unternehmen können ihre Kunden über ihre konkreten Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit informieren.

Den Vorwurf von Greenwashing können E-Commerce-Händler verhindern, indem die über ihre Ziele und ihren Fortschritt bei deren Erreichung informieren. Greenwashing ist eine PR-Strategie, die den Kunden Nachhaltigkeit suggeriert. Die Unternehmen können sich zwar mit Kampagnen oder Spenden für Nachhaltigkeit engagieren, doch treffen sie selbst keine Maßnahmen für ein nachhaltigeres Business. Um ihre Kunden über Nachhaltigkeit zu informieren, können E-Commerce-Unternehmen eine Unterseite auf ihrer Webseite integrieren.

Diese Seite sollte schnell zu finden sein und über die Fortschritte der Unternehmen informieren. Vertrauen bei ihren Kunden schaffen nachhaltige E-Commerce-Händler mit verschiedenen Siegeln, um die sie sich bemühen können:

  • Fairtrade-Siegel: für den fairen Handel mit Rohstoffproduzenten
  • Bio-Siegel: für ökologisch erzeugte Produkte
  • Europäisches Umweltzeichen: für Produkte mit guter Umweltbilanz

Um ihren Kunden zu zeigen, dass Begriffe wie „Umweltschutz“ oder „Nachhaltigkeit“ nicht nur als Verkaufsargumente verwendet werden, sondern auch Teil der Unternehmensphilosophie sind, können sich Unternehmen um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis bewerben.

Mit ihm werden Unternehmen mit ausgezeichneter Nachhaltigkeitsleistung prämiert.

Ansätze für mehr Nachhaltigkeit im E-Commerce

Unternehmen können mit verschiedenen Ansätzen zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Alles beginnt mit dem Angebot der Waren, die umweltfreundlich hergestellt sein sollten. Dazu gehören
  • Rohstoffe aus Fair Trade, beispielsweise Kaffee, Kakao oder Schokolade
  • Waren von einheimischen und regionalen Händlern, um Arbeitsplätze in der Region zu erhalten und lange Transportwege zu vermeiden
  • Unterstützung kleinerer Unternehmen, die nachhaltig arbeiten
  • Naturprodukte, die umweltfreundlich verpackt sind, beispielsweise recyclingfähige Verpackung
  • Waren, die in Behindertenwerkstätten hergestellt wurden, um die dort arbeitenden Menschen zu unterstützen
  • Transparente Lieferketten und Rückverfolgbarkeit der Produkte

Ein weiterer Ansatz sind umweltfreundliche Verpackungen, die möglichst passgenau sein sollten, um das Gewicht beim Transport so gering wie möglich zu halten. Maxibriefkartons eignen sich für kleinere Waren und für Sendungen mit einem geringeren Volumen. Großbriefkartons aus recyceltem Altpapier werden für den Versand von Büchern und Broschüren, aber mitunter auch für verschiedene Büromaterialien oder einzelne Kleidungsstücke genutzt. Diese Verpackungen können recycelt werden. Solche stabilen Verpackungen eignen sich als Mehrwegverpackungen. Kunden können die Verpackungen wieder an den Online-Shop zurücksenden, damit sie ein weiteres Mal verwendet werden können. Um die Waren zu den Kunden zu befördern, kann ein klimabewusster Versand genutzt werden, beispielsweise DHL GoGreen. Die Waren werden größtenteils mit Elektrofahrzeugen transportiert. Auf ihrer Webseite können E-Commerce-Unternehmen auf diese Versandmethode hinweisen. E-Commerce-Händler können noch einen Schritt weitergehen, indem sie ihren Kunden die Möglichkeit bieten, Sendungen aus mehreren Produkten zu bündeln. Besteht eine Bestellung aus mehreren Teilen und sind einige Teile noch nicht sofort verfügbar, kann die Bestellung dann ausgeliefert werden, wenn alle Teile verfügbar sind. E-Commerce-Unternehmen können ihre Kunden zum nachhaltigen Handeln anregen, indem sie Anreize schaffen. Das können Boni sein, die vergeben werden, wenn die Kunden häufig bestellen und keine Waren zurücksenden. Ein weiterer Ansatz sind Preisnachlässe, wenn Kunden Waren bestellen und die Verpackungen von vorherigen Bestellungen zurücksenden. Diese Rücksendungen können auf einem Kundenkonto registriert werden.

Tipp: E-Commerce-Unternehmen, die mit Kosmetikprodukten in Mehrwegverpackungen handeln, können ihre Kunden über die Möglichkeit der Verpackungsrücknahme informieren. Die Kosmetikverpackungen können dann immer wieder befüllt werden.

Nachhaltiger Umgang mit Retouren

Retouren sind niemals völlig auszuschließen, doch lassen sie sich vermeiden. Mit möglichst genauen Produktbeschreibungen, Produktfotos und Größentabellen bei Kleidung und Schuhen können sich Kunden ein genaues Bild von den Waren machen. So fällt die Entscheidung für oder gegen eine Ware leichter. Die Retourenquote lässt sich damit verringern. Anreize für weniger Retouren sind Boni, die bei künftigen Bestellungen gelten, wenn die Kunden möglichst keine Waren zurücksenden. Auch kostenpflichtige Rücksendungen können die Retourenquote verringern. Werden Produkte zurückgeschickt, sollten sie nur in Ausnahmefällen vernichtet werden. Das ist dann der Fall, wenn die zurückgeschickten Waren von den Kunden beschädigt wurden und unbrauchbar sind. Die zurückgeschickten Produkte können noch zu einem niedrigeren Preis als B-Ware verkauft werden. Auch eine Spende von Artikeln, die nicht verkauft werden können, ist möglich.

Investition in mehr Nachhaltigkeit zahlt sich aus

Die Umstellung auf mehr Nachhaltigkeit ist für E-Commerce-Unternehmen mit Kosten verbunden. Um ihren eigenen Strom zu produzieren, können Unternehmen eine Photovoltaik-Anlage installieren. Zusätzlich muss häufig in umweltfreundliche, energieeffiziente Geräte investiert werden. Nachhaltige E-Commerce-Unternehmen profitieren langfristig von einem besseren Image. Sie gewinnen neue Kunden und können gegenüber den Mitbewerbern langfristig bestehen.