Sperrgut verpacken
Sperrgut verpacken
Für den Versand in den unterschiedlichen Paketklassen gelten bestimmte allgemeine Vorgaben. So müssen die Sendungen in die quaderförmigen Kartons passen und dürfen ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten. Wenn Waren verschickt werden sollen, die aus diesem Raster fallen, bleibt der Sperrgutversand als Alternative. Dabei kann nicht auf die herkömmlichen Paketverpackungen zurückgegriffen werden, was die Versandvorbereitung aufwendiger gestaltet.
Inhaltsverzeichnis
- Definition
- Preisgestaltung
- Sperrgut richtig verpacken – Schritt für Schritt
- Versandrohre als Sperrgut verschicken
- Schränke als Sperrgut verschicken
- Sofas als Sperrgut verschicken
- Leitern als Sperrgut verschicken
- Sperrgutversand günstig abwickeln
Definition
Als Sperrgut werden Sendungen eingestuft, die zu groß, zu schwer oder zu unförmig sind, um als herkömmliches Paket verschickt werden zu können. Jeder Paketdienst begrenzt das Gewicht. Während bei DHL bereits Waren, die schwerer als 31,5 kg sind, als Sperrgut verschickt werden müssen, dürfen die Pakete bei GLS 40 kg wiegen. Hinweis: Waren, die in keinen quaderförmigen Karton passen, herausragende Teile oder lose Umschnürungen besitzen, müssen generell als Sperrgut verschickt werden. Der Grund hierfür ist, dass sperrige Güter beim Transport Probleme aufkommen lassen. Sperrgut kann die automatischen Sortieranlagen nicht passieren und wird damit als nicht sortierfähig eingestuft. Durch die manuelle Sortierung entsteht ein deutlicher Mehraufwand, welcher von den Mitarbeitern in den Sortieranlagen getragen werden muss und sich in den deutlich höheren Kosten für den Sperrgutversand niederschlägt. Zusammengefasst werden als Sperrgut folgender Güter betrachtet:
- Pakete, deren Größe das maximale Packmaß des Paketdienstes überschreitet.
- Pakete, deren Gewicht das maximale Gewicht des Paketdienstes überschreitet.
- Pakete, die aufgrund ihrer Form nicht in die quaderförmigen Paketverpackungen passen.
- Pakete, die aus herausragenden Teilen bestehen.
- Pakete, die mit losen Umschnürungen versehen sind.
- Pakete ohne formstabile Verpackung aus Papier, Vollpappe oder Wellpappe.
- Pakete, die als größere Rolle verschickt werden sollen.
Hinweis: Sperrgut ist von Sperrgepäck zu unterscheiden. Unter die Bezeichnung Sperrgepäck fallen Fahrräder, Koffer oder Sportgepäck. Folgende Artikel gelten definitiv als Sperrgut und sollten entsprechend verpackt und verschickt werden:
- Schränke
- Sofas
- Leitern
- Autoreifen
- Autoteile
- Gitarren
- Fitnessgeräte
Für die genannten Artikel ist der handelsübliche und auch bei Smileypack erhältliche einwellige oder zweiwellige Versandkarton in der Regel nicht ausreichend und es müssen spezielle Verpackungslösungen gefunden werden.
Preisgestaltung
Beinahe alle Paketdienstleister bieten den Sperrgutversand an. Dabei obliegt es dem Anbieter selbst, für sich zu definieren, wann eine Sendung als Sperrgut eingestuft wird und welche Kosten auf den Kunden zukommen. Daher lohnt es in jedem Fall, die Preise zu vergleichen und auch die einzelnen Angaben für das Maximalgewicht im Auge zu behalten. Während DHL und Hermes das Maximalgewicht mit 31,5 kg ansetzen, bietet GLS, wie bereits erwähnt, eine Obergrenze von 40 kg. Die Spedition Cargo International offeriert ein Maximalgewicht von 100 kg und die Spedition iloxx setzt pro Packstück sogar 1.000 kg als Obergrenze an. Damit kann der Sperrgutversand, sofern es sich um quaderförmige Waren handelt, unter Umständen umgangen werden. Bei den Preisen ergeben sich ebenfalls Unterschiede (Stand: März 2024):
- DHL = 26,78 € Aufpreis
- Hermes = 14,95 bis 33,95 € Aufpreis
- Cargo International = ab 45 €
- iloxx = ab 58 €
Sperrgut richtig verpacken – Schritt für Schritt
Bei der Verpackung von Sperrgut ist besondere Sorgfalt notwendig, können doch die teils unförmigen Gegenstände nicht einfach in einem Versandkarton verschwinden. Damit sich die Ware problemlos transportieren lässt und unbeschadet ihr Ziel erreicht, sind folgende Verpackungsschritte zu befolgen.
Verpackungsmaterial auswählen
Damit sich Sperrgut sicher verpacken lässt, werden verschiedene Utensilien gebraucht:
- stabile Kartons
- Wellpappe
- Luftpolsterfolie
- Kantenschutz
- Paketband
- Umreifungsband
- Spanngurte
- Cuttermesser
Sollen größere Sendungen auf eine Palette geladen werden, müssen diese mit Umreifungsband oder Spanngurten zusätzlich gesichert werden, damit das Paket nicht von der Palette stürzt.
Schutz empfindlicher Teile
Bevor die Ware final verpackt wird, sind bewegliche Teile zunächst zu fixieren. Dies betrifft zum Beispiel die Leiter, deren Verpackung im Folgenden noch näher beschrieben wird. Auch sich öffnende Türen von Schränken oder Waschmaschinen sind mit Klebeband zu fixieren. Bei Leitern kann auch Kabelbinder verwendet werden. Ecken und Kanten sind besonders anfällig für Beschädigungen. Daher ist für einen entsprechenden Kantenschutz zu sorgen. Eine Versteifung der Kanten macht die Ware unempfindlicher gegenüber Stößen und anderen Transportbeeinträchtigungen. Sitzt der Kantenschutz nicht fest genug, ist die Stabilisierung mit Klebeband ratsam.
Polsterung der Ware
Damit die Sendung vor Stößen, Vibrationen und Stürzen geschützt ist, sollte ausreichend Füll- und Polstermaterial zum Einsatz kommen. Die Ware sollte mit Luftpolsterfolie umwickelt werden. Dies bietet zuverlässigen Schutz und fixiert die Ware in ihrer Verpackung. Damit die Folie nicht verrutscht, lässt sich diese mit Packband fixieren. Hohlräume sollten in jeder Verpackung möglichst vermieden werden. Daher ist mit Füllmaterial, wie Packpapier oder Verpackungschips zu arbeiten.
Umverpackung anbringen
Ist die Ware rundum mit einer stabilen Polsterung versehen, ist die Außenverpackung der nächste Arbeitsschritt. Passt die Ware in keinen Karton, wird sie vollständig mit Kartonage umwickelt. Hierfür eignet sich die bei Smileypack angebotene Endloswellpappe besonders gut. Die Wellpappe lässt sich einfach zuschneiden und sollte in ihren Maßen dahin gehend angepasst werden, dass die Ware von allen Seiten mit Kartonage bedeckt ist. Die Verpackung wird abschließend mit stabilem Klebeband fixiert. Hierbei ist es ratsam, mit einem Klebebandabroller zu arbeiten.
Anbringung des Versandscheins
Damit der Sperrgutversand letztlich abgewickelt werden kann, ist die Sendung entsprechend zu frankieren. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei den meisten Versanddienstleistern hat sich die Online-Frankierung der Sendungen durchgesetzt. Kunden sparen sich den Aufwand, einen Versandschein zu besorgen und diesen aufwendig von Hand auszufüllen. Stattdessen werden alle Angaben online gemacht und das Versandlabel kann ausgedruckt, zurechtgeschnitten und auf der Verpackung angebracht werden. Wer keine Möglichkeit hat, den Versandschein auszudrucken, wählt die Erstellung eines QR-Codes und zeigt diesen bei der Paketabgabe vor. Die Mitarbeiter scannen den Code und drucken das Label anschließend aus. Die Sendung kann zur Poststelle gebracht oder vom Paketdienstleister abgeholt werden.
Wichtig: Einige Paketdienste bieten für Sperrgut die Abgabe im Shop nicht an. Hier ist generell die Haustürabholung zu vereinbaren.
Versandrohre als Sperrgut verschicken
Der Versand von kleineren Postern oder Kalendern kann in einem Großbriefkarton erfolgen. Die stabile Pappe verhindert, dass die Ecken knicken und die Ware beschädigt wird. Bei größeren Formaten ist der Paketversand ungeeignet. Die empfindlichen Papierwaren wären trotz ausreichender Polsterung nicht hinreichend geschützt. Für großformatige Kalender, Poster, Zeichnungen oder Plakate bieten sich stabile Versandrohre an. Die Artikel werden gerollt in die Rolle gegeben und können damit nicht knicken. Der Versand größerer Rollen fällt unter Sperrgut. Die Rollen sind gut zu verschließen. Mit einer Manschette versehen, können Versandkosten eingespart werden und die Verpackung rollt nicht weg. Weiterhin wird Raum geschaffen, um Versandetiketten gut sichtbar zu platzieren.
Schränke als Sperrgut verschicken
Schränke im Ganzen zu verschicken, ist in der Praxis keine Option. Ein Schrank wird in der Regel komplett zerlegt verschickt. Dabei kommt es darauf an, jedes Einzelteil separat zu verpacken. Lassen sich Schränke nicht komplett zerlegen oder sind so klein, dass sie im Ganzen verschickt werden können, ist es wichtig, Türen und Schubladen mit Klebeband zu versehen, damit sie sich nicht während des Transports versehentlich öffnen. Um Transportschäden zu vermeiden, sind Einlegeböden, Kleiderstangen, Griffe und andere lose Teile aus dem Schrank zu entfernen. Sollen Einlegeböden gestapelt verpackt werden, ist auf eine gute Polsterung zu achten. Zwischen jedem Einzelteil sind Lagen aus Luftpolsterfolie zu platzieren, damit keine Kratzer entstehen.
Sofas als Sperrgut verschicken
Sofas sind besonders sperrige Güter, die unmöglich in einen Versandkarton passen. Bei Sitzgruppen ist zwar die Zerlegung in Einzelteile möglich, doch auch diese sind unförmig und gelten in ihren Abmessungen weiterhin als Sperrgut. Für den Versand wird eine Europalette gebraucht. Die Palette wird mit Karton oder Wellpappe bedeckt. Das Sofa wird hochkant auf der Palette platziert. Dabei gilt es, die Vorgaben der Transportdienstleister zu beachten. Diese geben entsprechende Maximalhöhen für den Palettenversand vor. Damit das Sofa nicht verrutschen kann, ist die Fixierung mit Spanngurten notwendig. Sollte das Möbelstück über die Kanten der Palette hinausragen, muss mit Kantenschutz und weiterem Karton oder Wellpappe gearbeitet werden. Damit die Oberfläche des Sofas beim Transport vor Verschmutzung oder dem kurzzeitigen Kontakt mit Nässe geschützt ist, wird das komplette Möbelstück mit Luftpolsterfolie oder der stabilen Stretchfolie umwickelt.
Leitern als Sperrgut verschicken
Soll eine Leiter für den Sperrgutversand vorbereitet werden, sind Karton oder Wellpappe, Luftpolsterfolie, Kantenschutz, Kabelbinder und Klebeband bereitzulegen. Die Verpackung erfolgt in folgenden Schritten:- Leiter stabilisieren und mit Kabelbindern fixieren, damit sie sich nicht öffnen kann.
- Kantenschutz anbringen und mit Klebeband stabilisieren und fixieren.
- Leiter mit mehreren Lagen Luftpolsterfolie umwickeln, um für eine ausreichende Polsterung zu sorgen.
- Leiter mit Kartonagen polstern.
- Versandschein gut sichtbar am Karton anbringen.
Hinweis: Versandlabel dürfen nicht gefaltet oder geknickt werden. Das Etikett muss immer im Ganzen und an der breitesten Stelle des Packstückes angebracht werden. Für Sperrgutsendungen kann ein Abholauftrag bei dem ausgewählten Versanddienstleister gestellt werden. Wer am Abholtag nicht daheim ist, kann dem Zusteller eine Abholgenehmigung erteilen. In diesem Fall kann die Ware ebenerdig an der Bordsteinkante deponiert werden und wird dann vom Zusteller eigenständig in Empfang genommen und im Zustellfahrzeug untergebracht.
Sperrgutversand günstig abwickeln
Der Sperrgutversand ist eine gesonderte Versandform, die für alle Beteiligten Mehraufwand mit sich bringt. Die manuelle Sortierung und der aufwendige Transport der oft sperrigen und schweren Waren schlagen sich im Preis nieder. Auch für den Kunden selbst ist es weit zeitaufwendiger, sperrige Waren zu verpacken. Die eben genannten Beispiele haben gezeigt, dass es einen deutlichen Unterschied macht, Waren in Versandkartons zu packen oder sperrige Güter in eine Versandverpackung zu verwandeln. Bevor Sperrgut verpackt wird, lohnen folgende Überlegungen:
- Lassen sich sperrige Güter in ihre Einzelteile zerlegen und dadurch in einen rechteckigen Karton packen? So kann der Versand als Sperrgut umgangen werden.
- Können schwere Artikel auf mehrere Kartons verteilt werden? Mitunter ist der Versand mehrerer Pakete günstiger als der Sperrgutversand.
- Häufig lohnt der Vergleich mehrerer Versandunternehmen, um bei den Preisen zu sparen.
- Werden Sonderkonditionen für ausgewählte Güter angeboten? Dies ist häufiger beim Versand von Fahrrädern oder Autoreifen der Fall.